Die Deutsche physikalische Gesellschaft (DPG) hat ein Gutachten zum Karlsruher Physikkurs (KPK) verfasst.

http://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/stellungnahmen/kpk/Stellungnahme_KPK.pdf

Es wird ein vernichtendes Urteil über den KPK gesprochen und die Gutachter warnen davor, nach dem KPK zu unterrichten und behaupten, man schade damit dem physikalischen Verständnis und führe Schüler in die Irre.

Die sachlichen Argumente der DPG sind nicht stichhaltig.

Der Tonfall des Gutachtens ist verfehlt uns widerspricht der eigenen Satzung.

Auf dieser Homepage findet man ein Beispiel (E=mc2) für den Physikunterricht in der gymnasialen Oberstufe, dessen Gedankenführung auf dem KPK beruht.

Die Kettenlinie ist i. d. R. nicht Gegenstand des Schulunterrichts. Sie wurde aufgenommen als Beispiel aus der Statik, bei dem der Vektorcharakter des Impulses erforderlich ist und um zu demonstieren, wie weit man in der Analyse mit Hilfe der Geometrie ohne Differenzialgleichungen kommen kann.

Im Beispiel Schwingende Saite wird die Differenzialgleichung mit Hilfe von Impulsströmen hergeleitet.

Urteilen Sie selbst!

Naturwissenschaftler und natürlich auch die Mitglieder der DPG wissen wie der Fortschritt in der Wissenschaft vor sich geht (Feynman): Aus Beobachtungen wird ein Begriffssystem, eine Theorie einwickelt. In dieser Theorie kann man mit logischen Argumenten arbeiten und  speziell in den Naturwissenschaften ist dabei die Mathematik eine wahre Schatzkammer.

Die Bergriffe sind in der Geschichte der Wissenschaften immer wieder verändert worden, zum Teil radikal. Eine Theorie folgt nicht zwangsläufig aus Beobachtungen (Experimenten) sie ist eine freie Erfindung und erfordert Phantasie.  Das ist sehr wohl vergleichbar mit Ideen und Entwicklungen in der Kunst.

Das trifft auch auf die Lehre zu! Es gibt da nicht einen einzigen (besten?) Weg, Verständnis für naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen. Das hat jeder Wissenschaftler, jeder Lehrer an sich selbst erfahren.

In der Lehre gibt es allerdings auch das Phänomen, dass man an einem einmal erarbeiteten Konzept festhält, obwohl man damit nicht ganz zufrieden ist, weil Zeit und Muße fehlen das Konzept zu überarbeiten.

Auch der KPK ist nicht das letzte Wort für den Physikunterricht.

Die Art zu unterrichten, die hinter dem DPG -Gutachten steht, ist vermutlich die, die ich (wir?) im Studium erlebt haben. Freude kam da bei mir zumindest in den Anfängervorlesungen selten auf.

Gerade das, was von der DPG am KPK kritisiert wird, nämlich die Gemeinsamkeiten der Begriffe in den Teilbereichen der Physik zu zeigen und diese für den Unterricht zu nutzen, ist für den (Schul-) Unterricht außerordentlich fruchtbar und wird der DPG zum Trotz Bestand haben.

Der KPK führt nicht „zu Gunsten einer didaktischen Überzeugung fragwürdige Konzepte ein“, er nutzt eine Tatsache, die auch der von der DPG gepriesene Nobelpreisträger Richard Feynman formuliert hat.